Serientipp [SciFi]: "The Expanse"

 

Lost in Scifi

SciFi Serien schaffen es selten, mich wirklich zu interessieren. Mir geht´s da wohl wie vielen anderen: Nach "Star Trek Next Generation" kam erst mal lange nichts. Zwischendurch fand ich "Space Rangers" recht unterhaltsam und kurz keimte mit "Firefly" wieder eine neue Hoffnung auf, die aber jäh abgesetzt wurde. Ich glaube, inzwischen kann ich nicht mehr zählen wieviele Serien ich versucht habe. Von "Babylon 5" über "Space 2063" und "Battlestar Galactica" (die neue Variante)  wollte bei mir keine so richtig zünden. "The Expanse" hingegen erfüllt alle Voraussetzungen, diese Lücke zu füllen.

 

Setup

Die Handlung beginnt gleichzeitig auf mehreren Ebenen. Das Grundsetup besteht aus der Erde, dem kolonialisierten Mars und dem "Belt" (hier werden Wasser und Rohstoffe abgebaut). Die Erde entspricht hier der Kolonialmacht, der Mars der Kolonie und der Belt den unterdrückten Arbeitern.

Jetzt werden mehrere Personen und Geschichten etabliert. Auf der Erde wird ein Spion befragt, im Weltall erhält die Crew eines Frachters einen seltsamen Notruf und ein Bulle soll das entflüchtete Töchterchen eines Reichen Schnösels suchen.

Alles scheint so überhaupt nicht zusammenzupassen. Die ersten zwei, drei Episoden lassen sich auch beinahe zu viel Zeit, den Zuschauer im Handlungsnebel aufzuklären. Doch endlich nimmt der Handlungsfrachter mehr und mehr Fahrt auf und rast in den letzten beiden Folgen in Richtung Season Ende.

 

Kritik

Das Set Design begeistert. Da werden "Bladerunner" Erinnerungen frei. Was mich an "Galactica" so immens störte (das billig wirkende Setup) wurde hier bis zur Perfektion optimiert: Diese Welt ist dreckig und fertig. Hier könnte problemlos Sigourney Weaver um die Ecke spaziert kommen mit einem Alien-Ei in der Hand (und einem schleimigen Monster im Schlepptau). Sie würde(n) keinesfalls deplaziert wirken.

Die Handlung der ersten beiden Episoden verwirrt und macht Hoffnung. Erst fürchtete ich, in ein Space - "Homeland" geraten zu sein - was sich nicht bewahrheiten sollte. Ab der dritten Folge geht´s dann Schlag-auf-Schlag und man sollte den Rest eigentlich auf einen Rutsch konsumieren, denn die Handlung nimmt am Ende eine interessante unerwartete Wendung.

Und deswegen rate ich so vehement davon ab, diese erste Season anzuschauen. Was sagt er? Auf mich wirkt die Season wie der Beginn einer wirklich großartigen Serie - die aber nur die Grundlagen schafft und in keiner Richtung wirklich fertig ist. Ein gewaltiger Cliffhanger im postiven Sinn.

Season 2 wird Anfang 2017 ausgestrahlt (Link). Wir sehen uns!