Neverending Story: Fluch der Karibik: Salazars Rache
/Der legendär Pirat Johnny Sparrow schippert wieder fluchend durch die Meere. Nachdem Teil 2 und 3 - nach dem furios-genialen Teil 1 - sich redlich Mühe gaben, die Serie zum kentern zu bringen, brachte Teil 4 wieder etwas humorige Turbulenzen in den drögen Sumpf der Karibik. Nun wirft "Salazars Rache" den Enterhaken des permanent semi betrunkenen Chaoten-Piraten in unsere Richtung. Und enttäuscht.
Warum?
Lange sollte der Hobby Freibeuter nicht Gedanken über Sinn oder Unsinn der Handlung verschwenden. Irgendwas muss wieder aus irgendeinem Grunde gesucht werden. Wir kennen das (der geneigte Leser möge den Begriff "MacGuffin" in eine Suchmaschine seiner Wahl eingeben).
Langsaaaam
Der Film lässt sich Zeit und bereitet spürbar genüsslich Jack Sparrows ersten Auftritt vor. In blindem Vertrauen auf Johnny Depps Zugkraft ergötzt sich der Streifen ersteinmal an der Vorstellung der neuen Storyline, während der Zuschauer gähnend den Auftritt des Rüpelpiraten erwartet.
Sparrow hält, was der Name verspricht. In einer wild - bescheuerten Hetzjagd raubt er in "Fast and Furious" Manier eine Bank aus. Rasant und witzig. So wollen wir es haben. "So muss Karibik!".
Doch im zweiten Drittel hängen die Humorsegel schlaff auf Halbmast. Zu viel Geld scheint das Drehbuchteam faul gemacht zu haben. Geniale Effekte zu lang ausgebreitet vermischen sich mit zu wenig Handlung. Das gnädige Schwert des Cutters hätte uns locker 20 Minuten visuell zwar opulentes aber langweiliges Piratengesäbel ersparen können.
Never ending story
Der "Fluch des Disney" hat die Karibik eingeholt. Das Schicksal der Star Wars Trilogie (es gibt nur drei Teile!) wird sich hier wiederholen. Endlos langweilige Special Effects Orgien in "3d und bunt" aber ohne Pfeffer und neue Ideen.
Nicht die Wiederholung erweist sich als Ursache des Versagens! Es ist der bisherige Erfolg, der es diesem Teil so schwer macht. Ohne die lange Reihe der Goldbarren aus Teil 1 und 4 wäre es nicht möglich gewesen, den Zuschauer über 2h lang mit Effekte aus Disneys Trick-Fließbandfertigung zwangs-zu-füttern.
Am Ende
"Kann man kucken" - am besten zu Hause mit dem Finger auf "Fast Forward".