Filmkritik: 10 Cloverfield
/Der Film verspricht, eine gepflegte kammerspielartige Gruselgeschichte mit hervorragenden Schauspielern. Warum ich der Meinung bin, dass Regisseur Dan Trachtenberg nur bedingt geliefert hat, erfahrt Ihr im Folgenden.
Die Geschichte
Michelle (Mary Elizabeth Winstead) hat´s echt nicht leicht (Details interessieren eigentlich an dieser Stelle Niemanden). Deswegen schmeißt sie sich ins Auto und hat natürlich sofort einen Unfall. Als sie erwacht, liegt sie angekettet in einem verliesartigen Zimmer am Tropf (wir kennen aus aus unserer Alltagserfahrung). Ihr vorgeblicher "Retter" Howard (John Goodman) erklärt die Lage. Was sie dann erfährt, hätte sie niemals erwartet (das klingt jetzt ein klein wenig nach Clickbait).
Das Spiel beginnt
Howard tischt Michelle brühwarm seine kleine Räuberpistole auf, wie er sie in barmherziger Samariter Manie in seinen Bunker gezerrt hat. Sie wurde nicht nur Opfer eines Unfalls, sondern anscheinend fiel kurzerhand während ihrer geistigen Abwesenheit die Erde einer Katastrophe zum Opfer ("Shit happens" nunmal). Das klingt konfus und schafft eine Bühne für allerhand Psychospielchen ("sie sitzt in seinem Bunker....").
Meine Meinung
Inständig hoffte ich, dass die Story irgendwann anfängt, vom Gewohnten abzuweichen. Man malt sich ja verschiedene Ausgänge dieser Art Geschichte aus und bleibt dann doch am Ball, in der Hoffnung, überrascht zu werden. Doch der nervöse Finger beginnt, die Handlung im Schnelldurchlauf "wegspulen" zu wollen. Richtig Stimmung mag nicht aufkommen und das Ende scheint vorhersehbar. Zu diesem (und der unausweichlichen Enttäuschung) will ich mich erst im Spoilerteil (wie gewohnt nach dem Trailer) äußern.
Der Film versagt auf vielen Ebenen. Nach dem Hype des "ersten" Teils (den ich nicht gesehen habe), scheint Trachtenberg zwar oberflächlich betrachtet ein Setup für eine angemessene Fortsetzung produziert zu haben, doch auf den zweiten Blick (und vor allem gegen Ende) verstrickt sich das Filmchen in mehr oder weniger konfuses Flickwerk. Vor allem das Ende kann man spoilerfrei als total zusammenhanglos an die Haupthandlung rangestückelten Quatsch betrachten.
Ein böser Trick des Drehbuches: kaum jemand kann den Film "richtig" kritisieren ohne das Ende preiszugeben. Für mich war "10 Cloverfield" einer der Filme, der mich völlig leer im Chaos seines bescheuerten Drehbuchs zurücklässt.
Spoiler - Wie endet 10 Cloverfield?
Nebenwissen: "Cloverfield" war der Codename des Amerikanischen Militärs für New York City.
Ich war anfangs sicher, dass es draußen gar keine Verseuchung gibt. Als Michelle sich "den Weg frei" gekämpft hatte, gab es viele Möglichkeiten, den Film enden zu lassen. Der Quatsch mit den Aliens, die sie mit einer lustigen Ungeziefervertilgungsmittel Wolke einsprühen konnte so gar nicht überzeugen.
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