Test: 2 Port Akkulader (NiMH Li-Ion) "Foxnovo F02"
/Schon wieder? Jetzt hatte ich doch neulich erst das "8 Port" Modell auf dem Tisch! "Die werden schon nicht so unterschiedlich sein", dachte ich. Aber schon allein der Ladestrom unterscheidet sich mit seinen 500mA von den 650mA des 8 Port Gerätes (Link auf den alten Test).
Wie auch der F08 bietet der F2 Lademöglichkeiten für viele Zellenformate (NiMH und Lithium Ionen Zellen - siehe Foto oben).
Für Schnell-Leser (tl;dr)
Positiv:
kompakte Bauform
LED Füllstandsanzeige beim Laden
Netzanschluß und 12V Eingang (Auto Adapter liegt bei)
als "Powerbank" (mit Li-Ion Akkus) zur Versorgung (über USB) verwendbar
Viele Zellenformate ladbar A, AA , AAA, C, SC, 18650 (siehe Typenschild oben)
Negativ
Ladestrom nur 500mA (gegenüber über 600mA beim F08)
Für 18650 Zellen halte ich das Fach für grenzwertig kurz
Betrieb als "Powerbank": keine Anzeige des "Füllstandes" beim Entladen.
Meine Meinung: Ein passables Gerät für unterwegs und wenn zwei Zellen (NiMH, Li-Ion - welche auch immer) geladen werden müssen. Die Ladezeit mit knapp 4h für eine 2000mAh ist geradeso OK. Beide Zellen werden unabhängig geladen.
Wer ohne Steckdose eine Weile das Handy laden will ("Powerbank") kann mit Hilfe einiger 18650 Li-Ion Akkus doch eine ganze Menge Energie mit sich herumtragen.
In allen anderen Fällen würde ich den F08 vorziehen.
Bitte auch [*1 Anmerkung] beachten, da das Gerät im Laufe des Tests zerstört wurde. Ähnliche Erfahrungen gemacht? Bitte bei mir melden.
NiMH Ladung
Das Ergebnis überrascht nicht und entspricht dem des Foxnovo F08, mit dem Unterschied, dass die Ladezeit für diese 2000mAH Eneloop Zelle aufgrund des geringeren Ladestroms eben gut 45 Minuten länger ist.
Die Stromimpulse weisen (wie auch beim F08) die "typische", 2s wiederkehrende, Messphase auf.
Aufmerksamen Lesern ist sicher eine kleine Unstimmigkeit aufgefallen: Die 2000mAh Akkus wurden in etwa 4h bei 0,5A aufgeladen. Die können ja nicht voll sein!
Wieviel ist drinnen? Für jeden Testzyklus lasse ich die Zellen durch meinen "Accu Expert" entladen und fahre nach dem Ladezyklus einen Testzyklus. Das Ergebnis entspricht dem des F08 (Link). Beide Zellen konnten gut 1700mAh abgeben
Li-Ion Ladung
Überrascht war ich schon. Das Gerät macht alle 2s (wie bei der NiMH) Ladung eine kurze (Mess-)Pause. Warum verhält es sich anders als der 8 Port Lader? Um ganz sicher zu gehen, hole ich noch einmal das "F08" Modell aus der Kiste und wiederhole die Messung. Ich bleibe dabei. Der F08 (des gleichen Labels) lädt Li-Ion Akkus kontinuierlich, der F02 mit einer kurzen Unterbrechung alle 2 Sekunden. Die Ladezeit steigt - wie erwartet - um etwa 15% (geschuldet dem geringeren Ladestrom). Ladeschluß wird korrekt erkannt.
Betrieb als "Powerbank"
Das kam überraschend: Steckt man 1 oder 2 Li-Ionen Zellen in das Gerät, lässt sich die USB Buchse zur Versorgung angeschlossener Geräte verwenden (witzigerweise funktioniert sie im "Netzmodus" nicht). Richtig genial wäre gewesen, wenn das Teil vom Netzbetrieb auf den Batteriebetrieb wechseln würde. Dann könnte man sehr einfach eine kleine USV für z.B. einen Arduino oder Raspberry basteln (das geht zwar so auch, man benötigt aber mehr Bauteile)...
Ich wollte es genauer wissen und belaste den USB Port mit einem 2,2 Ohm Widerstand (etwa 11W @5V). Im nachfolgenden Diagramm erkennt man den Spannungsverlauf der beiden Akkuzellen (links und rechts jeweils 2200mAh) und die Spannung des USB Ports (die abgegebene Leistung folgt der Spannung nach der Formel P=(U^2)/R). Diese Belastung überschreitet die angegebene Nennlast und deshalb möge man die eigentlich zu niedrige USB Spannung nicht auf die Goldwaage legen. Es ließen sich etwa 11Wh entnehmen (5 Minuten Messintervall, absinkende USB Spannung bei der Berechnung berücksichtigt).
Ich empfand das Ergebnis als interessant, wollte aber dann doch noch einen "normgerechten" Versuch starten und das Gerät dabei nicht überlasten (mit 4,7 Ohm als "ca. 1A Senke"). Merkwürdig: es funktioniert besser, wenn die (identische) LiIon Zelle im linken Schacht steckt (zumindest bei meinem Muster) [*1 siehe bitte auch Anmerkung 1 ganz am Ende].
Ergebnis: die USB Spannung bleibt etwa 1h10 im akzeptablen Bereich (wobei 4,5V eigentlich schon unter der Norm für "high Powered USB liegt").
Die Spannung am USB Port sieht extrem sauber aus:
Es konnten in dieser Bestückung mit einer Zelle (etwa 2200mAh) im linken Slot ca 6 Wh entnommen werden (dabei wurde im 5 Minuten Zeitraum gemessen und die USB Leistung aus der Spannung über über den Zusammenhang P=(U^2/R) ermittelt und aufaddiert). Ein Teil der Energie ging sicher im Wandler verloren, ein Teil wurde nicht berücksichtigt, da die USB Spannung zu weit abgesunken war.
Zerlegt....
Sofort fällt der Unterschied zum 8 Port Lader auf: eine zusätzliche Leitung senkt den Widerstand der Masse-Kontaktfeder (im Bild das rote Kabel). Auf der Platine geht es etwas gedrängt zu. Sicherheitsabstände wurden einigermaßen eingehalten. Eine Sicherung im Primärkreis ist vorhanden. Entstördrossel fehlt. Vibrationsgefährdete Bauteile wurden nicht verklebt.
Ich habe ein bisserl Bauchweh mit den oben genannten Kabelchen. Wenn sich eines davon löst, könnte es theoretisch mit den Netzspannung führenden Teilen in Kontakt geraten.
Das Gerät entspricht exakt dem, das auch hier (Link) getestet wurde.
*1 Anmerkung: Ich habe das Gerät gekillt. Die Umstände sind nicht klar. Wahrscheinlich beim Betrieb als Powerbank mit Überlast (2A statt der angegebenen 1A). Jetzt fängt der rechte Ladeschacht zu blinken an, obowohl keine Zelle eingelegt wurde.
Der Hersteller wurde kontaktiert und um ein zweites Muster gebeten, bisher keine Rückmeldung...