Test: DB Power Bluetooth Speaker BX-100

Ich gebe es ja zu: bei mir stapeln sich die Pakete der Geräte zum Review. Manchmal habe ich einfach keinen Bock auf den zehnten Bluetooth Lautsprecher, bei dem wieder der gleiche Chip drinnensteckt und wieder das Freisprechen mit dem Handy klingt, wie Hasselhoff aus´m Klo.

 

Der DBPower BX-100 lag schon eine Weile lustlos auf meinem Schreibtisch.  Ein bisserl gespielt hatte ich schon mit ihm. Nett finde ich die Uhrzeitanzeige, das eingebaute Radio, den SD-Karten Slot (für eigene MP3s) und die inkludierte Weckfunktion. Soweit klingt alles recht solide und ich war dann doch bereit, gnädig über das Gerät herzufallen. 

 

 

Im ultimativ subjektiven Hörtest schlug sich das Teil nicht so richtig schlecht. Gegenüber dem Inateck (Link auf meinen Test) klingt er weniger "nervig" in den Höhen, kann aber natürlich nicht gegen die kraftvolleren Bässe des Lugulake (Link) und schon gar nicht gegen die des "Soundblaster Roar" (hier getestet) anstinken.

So langsam kriecht die Neugier in mir hoch und ich öffne die Gitterfront (viel Widerstand hat sie sich auch nicht getraut zu leisten).

 

Frontalansicht ohne Lautsprechergitter.

Anerkennung scheint angebracht. Die haben dem Teilchen einen dritten Lautsprecher für den Bass spendiert? Ich kann es nicht glauben. Aber derweil beschloss der Akku, unbeeindruckt meiner ernsthaften Gesinnung, den Geist aufzugeben. Ein Tag im Standby "Uhrzeit anzeigen" war zu viel für ihn.

Er darf sich am (nicht mitgelieferten) USB Lader erholen. Viele Stunden später fällt mir ein Geruch im Haus auf, der hier ganz und überhaupt nicht hingehört. 

Wie sich später herausstellte, fing der kleine BX100 eigenmächtig und ohne Ankündigung an, vor sich hinzustinken. Wie ein trotziges Kind hängt er am Ladegerät, kriegt die Anzeige nicht mehr an, stinkt und scheint mich passiv aggressiv anzuschreien: "Hättest Du Dich mehr um mich gekümmert, wäre das nicht passiert".

Behutsam will ich ihn öffnen. Aber seine Schöpfer waren einfallsreich und kein Schraubenzieher passt. Geöffnet hat der kleine ein paar Überraschungen auf Lager.

 

Das Gehäuse mit "abgesägten" Lautsprechern

Die beiden Frontlautsprecher stecken lieblos (ungedämmt) im Kunststoffgehäuse, verbunden über eine Art Bassreflex Kanal. Der mittlere "Lautsprecher" besteht in Wahrheit nur aus einer Membran. Das ist legitim, funktioniert auch einigermaßen. Aber lange nicht so gut, wie es z.B. der Lugulake (Link auf meinen Test) für etwa das gleiche Geld hinkriegt (mit sauber gedämmten Lautsprecherkapseln).

 

Bassreflex Membrane

Die Elektronik offenbart schließlich die Ursache des seltsamen Geruchs. In der Großaufnahme sieht der engagierte Laie einige relativ verbrutzelte Bauteile. Als Profi kann ich Euch voller fachlicher Inkontinenz versichern: "Des Ding is hie!".

Zur Beruhigung: Es hat zu keiner Zeit Gefahr für die Zivilbevölkerung bestanden. Wahrscheinlich handelt es sich nur um einen Einzelfall. Der Vertrieb "prüft" mein Foto. Updates werde ich hier ergänzen.

Addendum (20.09.2015): Das Gerät kocht immer wieder in Foren hoch und manche zitieren diesen Beitrag sinngemäß mit der Angst um das Wohlergehen ihrer Hütte und die Angst vor Besuch der Feuerwehr.

Nochmal: die Elektronik hat sich in meinem Exemplar verabschiedet. Das riecht halt ein bisserl. Ich will zu keiner Zeit behauptet oder angedeutet haben, dass hier eine ernsthafte Gefahr für irgendetwas bestand.

Aber: mein Kontakt hat sich bis heute nicht wieder gemeldet. Normalerweise wird in so einem Fall ein weiteres Muster angeboten. Meine persönliche Meinung: Ich würde ein paar Euro mehr investieren...

 

Verburtzelte Elektronik


ds_untitled--Edit_150211.jpg