Was Ihr noch nicht über "Kriege" im Netz wusstet...
/und auch gar nicht fragen möchtet...
Etwas Skepsis sollte man immer walten lassen bei diesen öffentlich rechtlichen Produktionen. Diese hier überzeugt durch ihre inhaltliche und visuelle Qualität:
Die Magie des Projekt besteht zum einen aus einer interaktiven "Installation" über 5 Teile, die in einem dämonisch suggestiven Stil einzelne Statements, Interviews und Dokus verbindet und einem "herkömmlichen" Langfilm.
Das Projekt Netwars richtet sich an Laien, Leute die aufgegeben haben und "Experten", die denken, sie wüssten "das eh schon alles". Mir zumindest war nicht alles bekannt.
Keine Katastrophe bleibt uns erspart. Alles, was denk-bar ist, wird passieren. Wir hören Geschichten über die gezielte Verbreitung von Schadsoftware über USB Sticks ("Stuxnet") auf Rechner ein, die aus Sicherheitsgründen nicht mit dem Netz verbunden und damit eigentlich "sicher" sein sollten.
Wir lernen, wie unsere Infrastruktur durch teilweise dreist-simple Attacken (in "Kevin Mitnick" Art) außer Gefecht gesetzt werden kann und wie Leichtsinn und Dummheit im Falle einiger Soldaten, die Bilder mit eingebetteter Standort Information verbreiteten, im virtuellen Krieg zum realen Tod führen kann.
Schaut einmal rein (das Bild unten linkt direkt auf die Seite des Projekts)
Nur ein kleines Highlight möchte ich hier noch hervorheben: das süffisant verbalisierte mitleidige Lächeln des Hackers als ihn der Business Mensch fragt, welchen Virenscanner er verwenden soll. Eine kleine Szene, die schon sehr viel treffend zusammenfasst.
Der zweite Teil besteht aus ein einstündigen "Langfilm". Auch dieser zeichnet sehr schnörkellos das Bild unserer heutigen vernetzten Welt und ihrer Gefahren. Alle dargestellten Angriffsziele erscheinen (nach meinem Wissenstand) realistisch.
Viel Spaß und schöne Alpträume!
Die Filmfassung gibts unter http://future.arte.tv/de/netwars#article-anchor-15271
Wem das nicht reicht, dem empfehle ich den englischen Vortrag von Jacob Applebaum auf dem 30c3 ...