Filmkritik: "Ender´s Game - das große Spiel"

Nicht jeder Film enttäuscht auf die gleiche Weise. "Ender´s Game" besticht den Zuschauer mit einem Trailer, bei dem sich mancher Sternenkrieg beschämt hinter einem Häufchen computergenerierter Pixel verbergen möchte.

Handlung.

Die Erde wurde von Ausserirdischen Insekten heimgesucht ("die Formics"). Das wäre beinahe so richtig richtig (also wirklich RICHTIG) schief gegangen. Aber ein einzelner Held hat natürlich alle gerettet. Nur - die Insekten werden wiederkommen und so begann das Militär, kriegstauglichen Nachwuchs heranzuzüchten.

Ender ist einer dieser Auserwählten. Er beweist taktisches Geschick und natürlich erweckt er schon bald die Aufmerksamkeit von Harrison Ford.

Der Film ergötzt sich über eine Stunde in der Beschreibung der Hänseleien und der Kämpfe zwischen den Kindersoldaten - quasi den angehenden "Starship Troopers" - und mündet immer mehr in den Pfad ein, den der Trailer vorschreibt. Die Spezial Effekte müssen ja verbraucht werden. Man mag das Ende als einen genialen Twist verstehen, meine Erwartungen hat er nicht getroffen.

Der Film schafft es gleichzeitg zu lang und zu kurz zu sein. Zu kurz, da er sich viel Zeit für die Zeichnung der Charaktere nimmt und am Ende dann sehr hingerotzt wirkt. Zu lang, weil ein simpler Actionfilm (den die meisten sicher erwartet hatten - siehe Trailer) auch einmal zu Potte kommen muß.

Wo "Starship Troopers" die Message in der ironischen Überzeichnung versteckt und damit auch  für Actionfans (als auch leider für geistige Tiefflieger, die die Ironie nicht erkennen) zur guten Unterhaltung wird, kriegt "Ender´s Game" die Botschaft zwar rüber - aber nur falls man bis dahin nicht eingeschlafen ist...