Test: Freegene USB 3 Sata Docking Station
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Für Schnell Leser (tl;dr): Empfehlung!
Positiv
Preis
Performance 100% (USB 3 UASP wird unterstützt - Datenrate OK).
Schöne Haptik
Negativ
Einschalter an der Stirnseite (Kippgefahr)
Kontroll Leuchte für Zugriffe hat die gleiche Farbe wie die Betriebsanzeige (es leuchtet und blinkt blau im Display Ring).
Einfach einmal eine "nackerte" Festplatte (2,5" oder 3,5") per USB mit dem Rechner verbinden. Inzwischen habe ich schon mehrere dieser Festplatten Docs verschliessen (einfach durch extensive Nutzung). So eine Platte "ohne alles" bleibt der billigste Datenspeicher überhaupt.
Das Modell von Freegene zeigt einen Makel (den beinahe alle Geräte dieser Art teilen): der Einschalter platziert sich auf der Stirnseite. Das nervt aus folgendem Grund: Steckt die Platte im Gerät, muss man zum Abschalten eine Kraft ausüben, die den Adapter auf dem Tisch verschiebt (oder sogar "ankippt"). Für eine laufenden Platte kann dieser Kippmoment tödlich wirken. Andere Geräte (z.b. das Dock von Anker) bauen diesen Knopf auf der Oberseite ein. Ein Verrutschen bleibt dann ausgeschlossen.
Durchsatz
Ich quäle das Gerät durch meinen (inzwischen) standardisierten Test-Zirkus. Die alte M4 SSD kommt im Crystal Disc Benchmark auf die üblich 270 MB/sec. Mehr kann die Platte nicht. Die Werte entsprechen denen der anderen Marktteilnehmer.
Die Grafiken zeigen die Platte im Test mit und ohne UASP eingeschaltet. UASP steht quasi für den "Turbo USB 3 Modus". In meinem Fall muss hierzu in den Utilities meines Mainboards diese Betriebsart auf für genau den gewünschten Adapter aktiviert werden. Die Benchmarks zeigen: Es lohnt sich und ich finde es gut, dass Freegen bei Geräten dieser Preisklasse auf Chips setzt, die diesen Modus unterstützen.
Teardown - Zentraleinheit
Eigentlich wirkt das Gerät von innen recht anständig. Einige stille Örtchen sehen etwas unsauber aus (*1 / *2) und an einigen anderen verstecken sich auch wirklich schlechte Lötstellen.
Als verwendeter Controller findet sich ein "Asmedia ASM1053" auf der Platine. Leider konnte ich keine Daten mehr zu diesem Chip finden. Er scheint durch den ASM1153 abgelöst worden zu sein.
Teardown - Netzteil (SAW24-120-2000)
Endlich einmal positiv überrascht! Nach dem Aufsägen des Netzteils (daher die schwarzen Krümel überall) finde ich eine recht anständige Konstruktion vor. Ein voll bestückter Entstörfilter (*3) mit Sicherung und NTC am Eingang. Sehr gut. Schön auch die Einfräsungen (*4) zur Erhöhung der Kriechstrecke. Etwas verwirren mich die Platinenfunkenstrecken, die paralle zur Entstördrossel liegen. Anscheinend sollen sie plötzlich auftretende Induktionsspannungen (z.B. beim Ziehen des Steckers) in den Spulen ableiten. Auch warum am "Ende" der stromkompensierten Drossel eine Einfräsung die Kriechstrecke erhöht, am Ausgang der 4 Dioden zur Gleichrichtung dieser Paramete wohl völlig bedeutungslos übergangen wird (der orangene Pfad im letzten Bild), entzieht sich meinem Verständnis.
Immerhin: eines der besten Billignetzteile, die ich bisher obduziert habe.