Filmkritik: "Dredd" (2012)
/Eine actiongeladenes Actionspektakel, das nicht nur durch die Dämlichkeit der Dialoge und der Handlung aus der Masse hervorsticht, sondern auch mit einem fantastisch idiotischen Ende überrascht.
Handlung gibt es wenig: Dredd ist Judge und muss aufräumen in einer ziemlich kaputten Zukunftsversion unserer Welt. Viel mehr intellektuelle Herausforderung wird hier nicht geboten. Normalerweise stört mich das nicht - ich sehe auch gerne Filme wie "Resident Evil", den letzten Teil von "Underworld" oder "Total Recall" (die neue Fassung), die sich ähnlich handlungsarm präsentieren.
Interesse weckten bei mir die SlowMotion Spezial Effekte. Hier wird dem Auge etwas geboten, was man sonst selten sieht. Mit mikroskopischer Genauigkeit löst die Kamera den Einschlag einer Kugel in alle Details auf, die man eigentlich gar nicht sehen will.
Und hier macht der Film einen Fehler: diese Slowmotion Technik drängt sich überall in die Handlung und stoppt den Fluss. Der Film wirkt somit insgesamt "langsam". Schönes Gegenbeispiel die Explosion am Anfang von "Pasword Swordfish" - die den Kamerschwenk und die Zeitlupe dramaturgisch genial einsetzt und die ganze Grausigkeit des Geschehenen zusammenfasst.
Leider fasziniert der Film nur durch seine sich in schmerzen windenden Logiklöcher (mehr im Spoilerbereich hinter dem Trailer).
Ich bin mir nicht mehr sicher, ob das Original viel besser war. Und - direkt gesagt - habe ich auch gerade keine Lust, mir das anzutun. Ihr seid aber eingeladen, einen Kommentar zu hinterlassen.
Alternative Empfehlung: "Blade Runner" (das einzig wahre Endzeitszenario), "Mad Max III", "Die Klapperschlange".
/* Spoiler - Ende und andere Filmfehler von Judge Dredd */
Dieser Film wirft nur mit brachialen Fehlern und Logikblackholes um sich - folgend nur die niederschmetterndsten Beispiele:
Ich fange mal klein an: als die Waffe explodiert, weil sie vom Falschen abgefeuert wird, war ich schon skeptisch. Keine Warnung? Die Typen müssen ja Vertrauen in ihre Technik haben... och es wird schlimmer:
Keiner kann aus dem Gebäude. Aber plötzlich (nur weil ein klitzekleines Loch in der Wand ist) reicht die panzerbrechende Munition aus, das Hindernis zu sprengen.
Direkt danach - Dredd ist immer noch am Leben obwohl "Mama" beinahe das ganze Stockwerk evaporiert hat - stolziert Dredd aus den abziehenden Rauchschwaden. Mama sieht ihn und steht dumm rum. Zwei Megakanonen stehen neben ihr - in Reichweite. Es wäre so simpel ihn niederzumähen. So schnell kann er niemals laufen (mit der Gangart sowieso nicht).
Anschliessend: Die "Verstärkung" klingelt an der Haustüre und lässt sich abspeisen. Das darf doch nicht wahr sein. "Das Gesetz" hat keine grössere panzerbrechende Waffe dabei?
Das Ende und Mamas Herzschlag Überwachung: Jetzt kräuseln sich mir wahrlich die Fussnägel.
Die Endszene ist folgendermassen gedacht: dadurch dass Mama soundsoviele Stockwerke runterfällt, wird das Signal des Zünders zur Bombe unterbrochen (zu viel Stahlbeton dazwischen) und ihr Tod löst die Bombe nicht aus. Tolle Idee - oder? Ich hätte da ein gewaltiges "aber" zu bieten:
Selbstverständlich baut man so einen "Totmannzünder" derart auf, dass die Bombe auch bei Signalverlust losgeht. Ich könnte mir auch denken, dass jemand wie Mama auch noch einen Knopf oder ein Stimmenkommando zur direkten Zündung vorsieht. Ein gigantisches Logikloch. Denn im einen Fall wird die Bombe automatisch gedzündet, im anderen hätte sie angeschossen die Explosion noch auslösen können.
HE IHR! Ja GENAU DU!