Update: Volutz meldet sich und bessert nach ...

Dieser Test ist Teil einer Messreihe. Sie wird dauernd erweitert - siehe diesen Link (klick mich).

Vorgeschichte

Dieser Post schließt sich an den ersten Test des Volutz Chargers an. Ich empfehle, diesen wenigstens noch einmal durchzuscrollen (Link). Das sonst sehr gute Gerät kämpfte mit dem Problem, dass sich bei Vollast die Ports abschalteten. Ich war nicht so recht glücklich. Volutz auch nicht. Deswegen haben sie mit mir Kontakt aufgenommen und mir ein verbessertes Muster zur Durchsicht geschickt. 

Edit: 09.09.2015: Volutz hat ein weiteres Model geschickt. Das Video dieses Tests findet Ihr ganz am Ende dieses Blogposts.

Hier das Ergebnis.

Verbesserte Thermik

Der Vergleich der alten mit der neuen Version zeigt eine deutlich geringere Oberflächentemperatur (beide Messungen wurden unter gleichen Bedingungen - in diesem Fall 22° Raumtemperatur) durchgeführt. In diesem Setup fängt der "alte" an, einen Port abzuschalten (bei 55W Last an den Ausgängen), der neue läuft brav weiter. Sehr gut!

von Oben gesehen....

 

von der Seite gesehen....

 

Was fiept denn da...

Ich wollte ein klein wenig mit dem Spektrum Analyzer spielen und habe mir eine Drahtschleife gebastelt, die ich hochtrabend "H-Feld Sonde" nennen möchte. Mit der neu erworbenen elektronischen Last lässt sich jetzt sehr schnell ein Port definiert belasten.

Da ich beim alten Test noch nicht über diese Messmöglichkeiten verfügte, nehme ich alle Kurven neu auf. Der "alte" fängt ab 3A (gelber Bereich linkes Diagramm) an, die Einzelports abzuschalten (zeitabhängig). Der neue (rechtes Diagramm unten) sinkt zwar etwas schneller in der Spannung ab, bis 4A bleibt die Spannung aber im grünen Bereich.

Der "alte" Volutz: Portspannung im Verhältnis zum Strom

Der "neue" Volutz: Portspannung im Verhältnis zum Strom

Aber dann passiert etwas Seltsames. So ab 6A fängt die Portspannung an, zu sinken. Plötzlich ist der Port defekt. Dieses Verhalten lässt sich an allen 6 Ports wiederholen. Wird der Strom langsam erhöht, scheint die Polyfuse sich aufzulösen.

Editiert 25.08: Danke an "Tohuwabohu" vom Taschenlampen Forum (Link) , der mich zu Recht korrigerte: hier scheint Volutz keine Polyfuse, sondern eine normale SMD Sicherung eingebaut zu haben. Es könnte eine "Littelfuse" mit der Charakteristik "5A/100s, 6A/10s, 7A/1s" sein. Das würde meiner Wahrnehmung entsprechen.

Ich greife dem Teardown vor und zeige die betroffenen Platinenstellen. Zum Glück bekam ich zwei Geräte, so ist der A/B Vergleich einfach:

Eine einwandfreie Polyfuse

Um die Polyfuse herum ist es warm geworden...

Die defekte Polyfuse

 

Das war nicht alles.

Mögen meine Ohren auch nicht mehr so gut wie früher sein, so höre ich doch bei 1A und 2A Last ein leichtes Fiepen. Auf dem Spektrum Analyzer taucht ein Maximum bei ca. 22kHz auf (Marker 1 im Bild unten). Das entspricht der Frequenz mit der der Schaltregler den Übertrager "treibt". Man kann davon ausgehen, dass eventuell lockere Drähtchen mit dieser Frequenz schwingen werden. Eigentlich sollte das aber knapp außerhalb des hörbaren Bereichs sein...

Wie verhält sich denn das alte Gerät? Bei 1A Last liegt das erste Maximum bei ca 44kHz und damit unzweideutig im unhörbaren Bereich. Die Oberwellen strahlen erwartungsgemäß beim 2x und 3x dieser Frequenz.

H-Feld bei 1A LAst

Eine Laständerung auf 2A verschiebt die Frequenz leicht nach rechts, aber auch jetzt ist natürlich nichts zu hören.

 

Schauen wir mal rein (Teardown - Bilder von der Platine des Volutz)

Der Alte...

Der Alte

Der Neue: Die Kupferfolie sieht etwas improvisiert aus. Aber vielleicht leitet sie ja wirklich die Wärme besser als die vorherige Konstruktion...

Der Neue

Von vorne: guckt man genau hin, sieht man schon hier die unterschiedliche Anordnung der Kühlkörper.

Von oben fallen noch mehr Unterschiede ins Auge. Vor allem die Zusatzplatine und der Optokoppler (der auf die Rückseite gewandert ist).

Sauber: Primärkreis mit Sicherung, stromkompensierter Drossel, Brückengleichrichter und Elko (105°C).

 

Die Zusatzplatine in Groß. Wirkt etwas gebastelt. Rechts daneben finden wir noch einen bedrahteten Widerstand, der unter dem Kühlblech durchläuft.

Das kleine Platinchen gibt mir Rätsel auf. Die Vorderseite wurde vergossen. Auf der Rückseite bleiben zwei Lötstellen frei.

 

Rückseite:

 
 

Nachtrag (09.09.2015)

Nach obigem Beitrag wurde noch einmal nachgebessert. Ich habe die Gelegenheit dazu genutzt, in aller Kürze den Testprozess zu protkollieren: "Volutz 3 - manchmal kommen sie wieder".