Alte Röhre durch LED ersetzen (Osram Substitube gegen Auralum)

"Das Thema LED Röhren ist ein Thema voller Missverständnisse"

So beginnt das weiter unten verlinkte Youtube Video, das ich aufgenommen habe, um einmal ein bisserl zu "beleuchten", mit welchen Schwierigkeiten man beim Ersetzen der alten "Neon" (Leuchtstoff-) Röhren mit LEDs zu rechnen hat.

Das Video geht den Fragen nach:

  • wann kann man überhaupt nachrüsten?

  • Welche Lichtfarbe wählen?

  • wieviel Lumen sind notwendig?

  • gibt es Risiken?

  • Wie sieht so ein Ding von innen aus?

Das folgende Bild zeigt zuerst einmal (links) die besprochene Osram Substitube in "Deckenansicht" und rechts daneben die "alte" Röhre. Schnell erkannt: die alte Röhre strahlt mehr nach oben weg (eben gleichmäßig nach allen Seiten) als die LED.

Im linken folgenden Bild wurde noch einmal die Osram mit der alten "warmton" Röhre verglichen. Farbton und Lichtmenge stimmen recht gut überein (die Kamera stand in beiden fällen in allen Bereichen auf "manuell").

Rechts unten habe ich die Auralum SMD 2835 mit der Substitube ST8-HV4 verglichen. Ergebnis: Die deutlich günstigere Auralum schlägt sich recht wacker, verliert aber aufgrund der kälteren Lichtfarbe für Wohnraumanwendungen.

 

Mehr Info in "gedruckter Form" gibt es in einem meiner alten Blogposts (Link). Wer sich für das Innere der Auralum und ein paar technische Details beim Umrüsten interessiert - ja für Euch ist dieses Video:

 

 

Addendum: Flicker / Flimmern (Messung)

Editiert 08.09.2015: Danke an den Kommentar (siehe unten). Ich persönlich sehe bei beiden Röhren kein Flimmern, aber messen wir es doch mal nach. Wie unten vorgeschlagen verwende ich eine belastete Solarzelle.

Diese Messung an sich könnte an einigen Stellen problembehaftet sein. So wurde nicht überprüft, in welchen Bereichen der Strom (in dem Fall wird dieser proportional zur Zellenspannung sein) proportional zur Helligkeit verläuft. Dies werde ich nachholen (ich habe da auch schon eine Idee und dann hier verlinken).

Der Frequenzgang der Solarzelle: Platt ausgedrückt, macht das Ding bei höheren Frequenzen "zu" (=Dauerspannung). Das könnte man selbstverfreilich durch einen niedrigeren Widerstand verbessern. Dann sinkt leider die zu messende Spannung. Ich nehme das Ergebnis vorweg: in diesem Fall, werden wir kein Problem mit dem Tiefpassverhalten haben!

 

"Normale" Leuchtstoffröhre (mit Drossel)

im 100Hz Takt variiert die Lichtmenge schon ganz erheblich. Der "Percent Flicker" Faktor landet irgendwo bei 40%. Dieses Rechenverfahren wird bei ledbenchmark.com (Link) ausführlich erklärt, diskutiert und Alternativen aufgezeigt. Der interessierte Leser findet hier ein bisserl was zum Verdauen.

Was mir nicht zusagt, ist die fehlende Wertung der mittleren Helligkeit (das erfasst der sogenannte "Flicker Index"). Seine Berechnung zieht aber ein bisserl Kurvendiskussion und Flächenberechnung nach sich. Das Verfahren berücksichtigt und wichtet unsymmetrische Verläufe der Ausgangshelligkeit um den mittleren Lichtwert.

Wenn es schnell gehen soll, könnte man auch z.B. den Wert Vpp/Vrms verwenden. Damit wird die Schwingung um den effektiven Spannungswert gewichtet. In diesem Fall wären das 70%.

"normale" Leuchtstoffröhre

 

Die Auralum LED

Auf den ersten Blick erstaunlich. Hier tackert auch die "normale" Netzfrequenz durch die LEDs - allerdings nur mit einem 33 "Percent Flicker" (also 7 Prozentpunkte besser als die alte Röhre).

Das Vpp/Vrms Verhältnis beträgt etwa 61% (also 9 Prozentpunkte besser).

Auralum LED

 

Die Osram LED Röhre

Das haut mich jetzt um (gut, dass wir gemessen haben). Auch hier oszillieren fröhliche 100Hz. Allerdings nur mit einem 17 "Percent Flicker" (16 Prozentpunkte besser als die Auralum).

Das Vpp/Vrms Verhältnis beträgt etwa 32% (also 29 Prozentpunkte vor der Auralum).

 

Kritik: Die berechneten Werte mögen ein Index sein. Leider geht die Frequenz nicht in die Betrachtung ein und das halte ich für einen Fehler. Diese drei Beispiele pulsen alle mit 100Hz und können deswegen einigermaßen gegeneinander antreten.

Am Ende des Tages bleibe ich bei meiner Einschätzung: Die Auralum steht für eine recht gute Röhre. Im Wohnbereich würde ich immer die Osram vorziehen.