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Filmkritik: "Nerve"

"Nerve" ein Spiel beziehungsweise ein Film für die Pokemon-passivierte "Generation-Ich": Gelangweilt vom inhärenten Selfiezwang und singularisiert auf auf das ultimativ nach außen"Yolo" Erlebnis.
 

Bist Du ein Player?

Die Prämisse des Films erweckt Hoffnung auf ein einfallsreiches Setup: "Das Spiel" zerrt die amerikanische Jugend in Ihren Bann: "Nerve" stellt den angehenden Benutzer vor die ultimative Frage: Bist Du ein Player oder ein Watcher?

Player stellen sich Challenges, die die Community (oder das Spiel) ersinnt. Die Anforderungen steigen und damit auch der finanzielle Anreiz. Doch eine Regel knechtet sie alle: "Verrate nicht den Fight Club - äh - das Spiel".

Watcher bezahlen für das Nerve-aufreibende Action-Prime Paket und damit für das Recht, Einfluss auf die Player zu nehmen.

Vee (aka "Venus") als typische "Second Class" Highschool Blondine ergibt sich frustriert dem Trend und "The Game" kann beginnen. Schnell findet sich ein Kerl und das Pärchen schlittert von einer Challenge zur nächsten. Doch das "Funny Game" ("Küsse einen Fremden für 5 Sekunden") wird schneller ernst, als es den beiden lieb sein kann.
 

Meinung

Auf der Welle des social Media Hypes reitet es sich gut für den Film. Sympathische Protagonisten und eine Handlung, die sich baukastenartig an den Klassikern der 80er bedient ("The Game", "Rollerball", "Hackers") lässt wenig Raum für Totalversagen an der Kinokasse.
Der Film endet erträglich vorhersehbar mit einer deutlichen Message (mehr dazu und zu einigen Fehlern hinter dem Trailer im Spoilerteil).
 

 

Spoiler - wie endet "Nerve", was bedeutet das ... und ein paar Fehler?

Vees Outfitwechsel am Ende hat mich sofort beschäftigt. Der rote Hoody erinnert an "Hard Candy". Erwartet hätte ich eine schuss sichere Weste oder ähnliches. Das wahre Ende zeigt Elemente von "Der Clue" (auch hier denken alle, sie hätten einen Mord begangen und rennen weg).

Botschaft: Auch der passive "Watcher" hat Schuld auf sich geladen. Der Grenze verschwimmt durch den Abstimmungsprozess. Das war einfach. Ein Film der üblichen Art über Sensationsgier und eine Generation auf der Suche nach dem eigenen "Actiono Ich" (ob passiv oder aktiv).

Fehler:

  • Leider leuchtet mir nicht ein, wie sie ihren Komplizen kontaktiert haben will. Das Spiel hat Gewalt über ihr Leben und ihr Telefon (und damit auch über alle anderen Telefone der Mitspieler). Damit kann sie niemanden kontaktieren, der auch das Spiel spielt.
  • Software Hacks: An sich eine nette Idee, die hier aber so wirkt, als sollte ein Drehbuch Loch gestopft werden. Besser wäre es gewesen, das Spiel sich selbst auflösen zu lassen (moralische Keule und so).
  • Gut fand ich die Idee mit den Bots ("Robots"): eine Software Änderung (das Update der Freeware) kann nicht so einfach in das System eingespielt werden, deswegen muss sie einen Review Prozess durchlaufen. Die Hacker benutzen dazu Bots (also gekaperte Rechner unter ihrer Gewalt), die ihre Software durchwinken. Wir haben dümmere Ideen gesehen!

 


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