zerobrain

View Original

Verwirrte Message: "Männer al dente"

See this Amazon product in the original post

"Männer al dente" scheint mir ein sehr in Richtung Deutschlehrer und Italienliebhaber optimierter Film zu sein. Man mag sich über die Message des Films streiten - der Titel bleibt aber unentschuldbar dämlich. Ich werde etwas über die Gründe meiner Abneigung elaborieren...

Inhalt

Tommaso hatte schon lange keine Lust mehr auf die elterliche Nudelfabrik. Offiziell studiert er BWL in Rom - in Wahrheit fühlt er sich als Schriftsteller. Allein das würde den Vater und Hüter der Nudelfabrik schon wenig begeistern.

Zu all dem drohenden Unheil plant Tommaso beim anstehenden "Investorenessen" nicht nur sein fehlendes Interesse an der "elterlichen" und vielmehr das an einer ganz anderen "Nudel" kundzutun. Doch sein Bruder kommt ihm zuvor - sein Coming out "ich bin schwul" macht aus Tommasos Plänen Nudelsuppe.

Meinung

Der Film beginnt wie eine italienische Komödie. Ein bisserl durcheinander aber amüsant. Mit immer wieder eingeflochtenen Rückblenden auf die vergangenen Ereignisse, die die Figuren prägten. Auch glänzt der Film durch wunderschönb Darstellung der Menschen und Landschaft Italiens. 

Meine Erwartung zielte nach dem Trailer mehr auf Unterhaltung als Reisebericht, gemischt mit Sozialdrama. Und so begann der Film mich zu verlieren. Klar soll der Streifen zum Diskutieren anregen. Ich erkenne die Doppelmoral des Vaters, die Zwangslage des Sohnes und die Message der Großmutter. Von der Idee her könnten sich diese Handlungsstränge wohlwollend zu einem schmackhaften Gericht vereinen, wenn man die Nudeln nicht verkocht hätte ("zu lange im Wasser und das Salz noch vergessen" möchte ich sagen). Der Film beginnt sich zu ziehen, die Rückblenden verschwimmen mit der Gegenwart und am Ende folgte mit dem Nachtisch nur der Suizid des Interesses an den Protagonisten.

Am Ende des F1lms: "Männer al Dente" lieferte nicht, was die Zutatenliste erwarten ließ: Der Film verliert sich gegen Ende mehr und mehr in Rückblenden und Andeutungen über die Vergangenheit und verpasste Chancen - eher schwere Kost.