Filmkritik: "12 Runden 2: Reloaded"
Und wieder 12 Runden? Die Drehbuchautoren scheinen schon nach der fünften Runde die Spannung KO geschlagen zu haben!
Nick ist Rettungssanitäter und rettet Menschenleben. Seine Frau (gespielt von Cindy Busby) ist süss und kann sprechen.
Für Nick vollkommen überraschend wird er eines Nachts von einem Wahnsinnigen gezwungen, ein teuflisches Spiel mitzuspielen, sonst stirbt seine Frau (dann spricht sie nicht mehr).
Nun denn - es beginnt eine wahnwitzige Schnitzeljagd in der sich Nick leger durch die meisten "Achievements" prügelt.
So etwa ab der Hälfte, erfahren die Ringrichter im Publikum, worum es eigentlich geht und irgendwie verliert hier auch die Handlung an Schlagkraft. Das Interesse geht zu Boden und erholt sich nicht wirklich im Verlauf der letzten Runden: Das gute siegt nur nach Punkten über das Böse - ansonsten möchte man den Kontrahenten in der Endrunde "Schiebung" zurufen (mehr im Spoiler nach dem Trailer). Dies war kein fairer Kampf!
Erstaunlicherweise dachte ich zuerst, dieser Film würde vor Logikfehlern nur so strotzen. Im Nachhinein gebe ich zu, dass er bis zur 11. Runde tatsächlich (einigermassen) Sinn macht. Interessanter werden die Charaktere trotzdem nicht.
Ich empfehle als Alternative: "Stirb langsam - jetzt erst recht".
/* Spoiler - 12 Runden 2 - es wird das Ende und die Fehler verraten */
Die Runden:
Runde 1 - die Bombe: Keine wirklich explosive Idee. Die Szene stinkt vor Vorhersehbarkeit. Grausig!
Das Hotelzimmer - mich störte zuerst, wie exakt das Timing zufällig gepasst haben muss. Nick musste ja genau diese Personen dort antreffen. Es war zuerst ja nicht ersichtlich, dass es schon vorher Kommunikation zwischen dem "Spielmeister" und dem "Hauptopfer" gab. Also kann das durchaus arrangiert worden sein und ich werte hier keinen Logikfehler.
Die Rennerei: Nick wird mit allen fertig aber zwischendurch entkommt ihm sein Gefangener und er kann ihn nicht einholen - sehr ungklaubwürdig!
Signale: Das Drehbuch gibt sich nicht die geringste Mühe, wenigstens ein klein wenig auf die Realität Rücksicht zu nehmen. Da werden lustig alle möglichen Signale blockiert. Möglich oder unmöglich. Hier hätten zwei Drehbuchzeilen geholfen. Die Polizei-Hackerle hätten sich zurufen können: "er hat uns aus dem Rechner ausgesperrt".
Die Endsequenz: Grausig. Plötzlich kann sich Nick losreissen (Award für die schwächste Idee in einem Drehbuch beantragt) und verursacht ein riesen Durcheinander. Noch schlimmer aber: als seine Frau aus dem Auto kullert (bei erheblicher Geschwindigkeit) hat sie später keine ersichtlichen Blessuren. Bruce Willis wäre blutüberströmt gewesen - aber das waren damals halt noch "richtige" Actionhelden!