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Filmkritik: "Pacific Rim"

In "Pacific Rim"  erwartet uns ein Monster Actionspektakel, großartige Animationen, ein guter - aber durch seine Permanenz nervender- Soundtrack und eine Godzilla-erbärmliche Handlung.

Erstmal heißt es "schlucken". Der Film baut (zum Glück sehr zügig) ein Logikgerüst für die Handlung auf, bei der sich selbst Godzilla noch alle Haare sträuben würden.

Durch ein Dimensionsloch im Pazifik purzeln böse Monster in die Welt und die können nur durch menschengesteuerte Kampfroboter besiegt werden. Damit sich die Roboter nicht so einsam fühlen, müssen sie von zwei Menschen gesteuert werden, die sich quasi zusammen in die "Matrix" hängen und dann lustig durch die Prärie stapfen.

Mehr möchte ich zur Handlung gar nicht sagen. Die größten Aufreger wie immer nach dem Trailer im Spoilerbereich. 

Die Handlung nervt auf mehreren Ebenen. Erstmal ist das Gequassel zwischen der Action manchmal "ei gar grausig". Man möchte der hübschen Mako (Beckets Partnerin) manchmal zurufen "Heul doch einfach und halt die Fresse!".  Ihr werdet es verstehen, wenn Ihr den Film gesehen habt (Seitennotiz: sie macht es sogar einmal).

Zur Logik: Ohje. Mich irritierte sehr stark, dass man sich in diesen Mech-Warriors wirklich bewegen muss. Anscheinend sind die "Brain-Dock-Anschlüsse" noch nicht so weit, wie in Matrix.

Das Technik Gelaber zeichnet sich durch hohes Schmerzniveau aus: "Die waren digital - wir sind analog - nuklear". An dieser Stelle sollte man sein Resthirn abschalten und sich zurücklehnen. Vielleicht ab und zu die Ohren zuhalten, damit man die Dialoge und das ständig wiederholte Soundtrack Grundthema nicht hört.

Doch muß ich eingestehen, dass trotz aller Motzerei, diese Monster Show ein Genuss an Animationstechnik darstellt, den man so selten genießen kann.

Der Film verpasst halt leider die Möglichkeit sich selbst auf die Schippe zu nehmen. Einzig die üblichen halbverrückten Wissenschaftler spielen in diese Richtung, wirken aber nachträglich eingefügt, um die ärgsten Logiklöcher im Drehbuch zu stopfen (hat nicht funktioniert).

Ich empfehle, diesen Film in 3D zu gucken - er macht wirklich was her - und ihn dann sofort vergessen. Der Film bleibt so relevant, wie wenn Rihanna beschließen würde, "Schiffe versenken" zu spielen.


 

/* Spoiler - die Lecks in der Monster Geschichte von Pazifik Rim */ 

Wo soll ich anfangen? 

Die Physik stimmt nicht. Z.B. sprechen sie von "Tonnen TNT" Sprengkraft- Das ist sehr wenig für einen Nuklearen Sprengsatz. Ich denke, man meinte "Kilotonnen TNT". 

Bei der ersten Verbindung von Mako und Becket als sich die Plasma Kanone selbständig macht, ziehen sie in der Steuerzentrale einen Stecker raus und die Kanone geht aus. Totaler Unsinn.

So richtig einleuchten will mir die Mech-Warrior Geschichte nicht. Ein paar Plasmakanonen mit Fernsteuerungen täten es auch. Aber ich kann akzeptieren, dass man hier die Basis für die ganzen lustigen Zweikämpfe bauen musste.

Die Monster AG aus der anderen Dimension hat natürlich gar keine Chance mehr, den Dimensiontunnel wiederzueröffnen.