Filmkritik: "Olympus has fallen"
Ein Film, der genau das hält, was der Trailer verspricht. Sehr viel Action, viel Rasanz, wenig Gelaber und eine gemäßigt erträgliche Story. Dies ist ein guter, solider Actionfilm (mit kleinen patriotischen Macken).
Handlung
Gerard Butler ("Mike") war Leibwächter des Präsidenten und damit "in the line of fire" - egal was passiert. Natürlich - wir kennen das - gab es ein Problem und er arbeitet zur Zeit gerade nicht für den Präsidenten.
Dies begab sich zu der Zeit als ein paar böse koreanische Terroristen (was für ein Timing) beschließen, aus dem weißen Haus einen Schweizer Käse zu schießen (in Fachkreisen nennt man das auch, einen "Emmerich" machen).
Selbstverständlich schnappt Mike sofort seine Knarre und fängt an, die Sache zu klären und die Schweinebacken aufzumischen ("Yippieeieay"). Das klingt alles etwas dämlich - ist es eigentlich auch - aber man(n) darf sich doch auch einfach mal entspannt zurücklehnen und die Materialschlacht genießen - oder?
Meinung
"Olympus" hält, was "Die Hard 5" versprach. McLane - äh - Mike quält sich zerschossen und blutig durch die Trümmer und rettet- ups - no Spoilers (mehr nach dem Trailer in der Spoilerzone).
Ein bisserl g´schlampert sieht an einigen Stellen die Tricktechnik aus (irgendwas an den Explosionen stimmt nicht), das ist aber auch alles, was ich am Visuellen zu kritisieren habe. Die Handlung hat mich einfach mitgerissen.
Klar - das alles ist vollkommen übertriebener Unsinn. Und natürlich tropft ab und zu amerikanischer Patriotismus von der Leinwand (die Flaggenszenen sind ein schönes Beispiel) - aber sind wir doch ehrlich: würde so ein Film funktionieren, wenn die bösen Buben in Deutschland eingefallen wären und Frau M. geschnappt hätten? Also!
/* Spoiler */
Die Anfangssequenz war relativ überflüssig. Hier sollte nur gezeigt werden, warum Mike später nicht beim Präsident im Bunker sitzt, wieso er sich so gut auskennt usw usw...
Cerberus (der Höllenhund, der den Eingang zur Unterwelt bewacht): Gute Idee: Atomraketen können nach dem Start noch gesprengt werden. Allerdings gibt das natürlich trotzdem eine Sauerei. Und wenn diese Sprengung in den Silos ausgelöst wird, könnte radioaktives Material die Umgebung verseuchen. Das klingt sehr plausibel... Aber....
Die Sache mit der Cerberus Code: Das macht alles Sinn - aber - der dritte Code wurde "entschlüsselt".
Und das ist der klassische "Wargames Fehler" (da taucht dieser Fehler wohl zum ersten mal auf) : Wenn man so ein System baut, kann der Code nur durch Probieren gefunden werden. Jede mehrfach Falscheingabe führt zum Abbruch. Es gibt nichts zum Entschlüsseln und schon gar nicht wird eine Ziffer nach der anderen gefunden. Das ist einfach nur Hollywood-Bullshit.
Wieso fällt das Drehbuch in so eine Logiklücke? Ich denke, man hätte ansonsten den Präsidenten foltern müssen. Damit es im richtigen Handlungspfad weitergeht hätte er dann den Code verraten. Somit wäre am Lack des ruhmreichen Präsidenten ein Kratzer entstanden. Anscheinend wollten die Drehbuchautoren genau das vermeiden. Ein grober Schnitzer.
Die Sache mit der Hubschrauberflucht: Man sieht, wie der Präsident einen Sack über den Kopf gezogen bekommt und .... später war er nicht bei der Gruppe. Das macht so keinen Sinn.