Filmkritik: "Fast & Furious 6"
Der sechste Teil der Reihe findet nach einem famosen fünften Teil wieder zu den Wurzeln der Serie wieder zurück - aber da wollten wir eigentlich gar nicht hin.
Diesmal fährt die bekannte Crew einmal auf der richtigen "Spur des Lebens". Böse Gangster haben dem Militär ein wichtiges Teil geklaut, was ganz schlimme Dinge tun kann. Mehr Details würden uns nur verwirren.
Letty (Michelle Rodriguez) spielt den Lockvogel, der die symapthisch kriminellen Autochaoten wieder gemeinsam an den Start gehen lässt. Diese Abzweigung der Geschichte erschien ja nach dem Abspann von Teil 5 als leichter Teaser auf der nebeligen Strasse der Haupthandlung. Zwischendurch muss den Drehbuchschreibern aber ab und zu das Navi abgestürzt sein, denn sie nehmen sehr seltsame Feldwege auf dem Weg zum Ziel.
Der Film rast (wie erwartet) über die meisten Handlungslöcher ohne viel Bodenkontakt. Erst mit dem überlangen Ende knallt das Drehbuch in ein Handlungs-Schlagloch, das der Geschichte final den Unterboden aufreißt (mehr dazu im Spoilerbereich nach dem Trailer).
Ich verzeihe "F&F 6" vieles. Ok, sie leiden alle am "Toretto Syndrom" und fahren viel zu schnell in zufällig gerade freien Straßen. Was will man auch machen, wenn man nichts rechtes gelernt hat?
Aber: musste man unbedingt zu den abgelutschten Straßenrennen zurückkkehren? Wir kennen das doch jetzt wirklich zur Genüge - tanzende Mädels-Hintern schwingen sich von polierter innenlackierter Motorhaube zur nächsten. Das ist mir zwar langweilig, aber wohl ein sicherer "Zünder" - denn jeder Hinterhoftrottel kann an diesem tiefergelegten Film turbomässig Spass haben. Und - ich gebe es zu: ein bisserl Spass hatte ich auch.
Der Streifen mich nur an zwei Stellen wirklich ausgebremst. Die "Superman-Szene" auf der Brücke (please!) und die "endlose Startbahn" - Endsequenz.
Zusammenfassung: F&F 6 gibt etwas zu viel Gas und verliert schnell die Traktion der Logik, aber wenn der Geruch nach Gummi verfliegt, bleibt ein netter Action-Auto Klamauk übrig, der sich selbst etwas ironischer sehen könnte.
/* Spoiler - gelber Alarm - die Rollbahnsequenz - kein Twist wird verraten */
Wie lange ist eine Startbahn? So lange jedenfalls nicht! Die längste Landebahn der Welt dient dem Space Shuttle als Unterlage und misst 12km.
Die Autos fahren in der Szene mit Vollgas. Also sind sie (sehr konservativ geschätzt) sicher 100km/h schnell. Das könnte auch noch unter der Abhebegeschwindigkeit der Antonov liegen. Unter diesen Umständen wäre nach 8 Minuten Schluss mit Geradeausfahren (bei höheren Geschwindigkeiten entsprechend schneller). Diese Szene war für mich ganz grosser Bullshit.
Sie war auch zu lange und in sich noch unlogisch: "schiesst doch einfach auf die Turbine und nicht auf den Flügel". Das konnte Bruce Willis in "Stirb langsam 2" besser.
Das Ende wäre mit weniger viel besser gewesen. Die ganze Flugzeugszene müsste um 50% geschnippelt werden.
Und bevor ich das vergesse: die Brückenflugszene - don´t get me started - das geht gar nicht!