Filmkritik: "White House down"
Roland Emmerich beginnt sich mehr und mehr zum Uwe Boll (wer ist das?) des "Amerikanischen Heimat-Trashs" zu entwickeln. Der Film zeigt, dass es beim Fremdschämen keine Grenze nach oben für den Zuschauer geben muss.
Die Story scheint nicht neu. Das Weiße Haus und der Präsident werden angegriffen. Geiseln genommen. Bla Bla Bla. Ein einsamer Held mit Familientrouble rennt mit einer Kanone blutverschmiert durchs Mündungsfeuer.... Bla Bla Blub Blub..
Also eine Mischung aus "Airforce one" und "Stirb Langsam" oder eben ein Film wie "Olympus has fallen" (der gegenüber "White House down" wirkt wie Albert Einstein gegenüber einem Backstein. Hier noch ein Link auf Zerobrains Kritik dieser deutlich besseren Variante des Themas).
Während Emmerich in "Indepence Day" (für mich) sehr deutlich ironisch den ganzen übertriebenen Patriotismus darstellen konnte, muss ihm inzwischen diese Fähigkeit entfleucht sein. Der "Running Gag" seiner letzten Filme bleibt wohl entweder, Dinge auf das Weiße Haus zu werfen (Flugzeugträger beispielsweise) oder das Teil einfach zu sprengen (siehe ID4).
Wie wird das Märchen wohl diesmal enden?
Ich verrate es nicht. Der Film wäre eigentlich leidlich (v)erträgliche, wenn man die meisten Text Passagen streichen und dafür lieber im Hintergrund Helge Schneider "Katzeklo" trällern lassen würde.
Ich sehe durchaus in einigen total überzeichneten Szenen die Ironie (die Jets, die von der Verkehrskamera geblitzt werden, kann man ja nicht wirklich ernstnehmen).
Am Ende des Tages scheint mir dieser Ironie aber eine Ausrede zu sein. Wie Emmerich den Präsidenten sagen lässt: Es geht darum wieder gewählt zu werden.
Und um den Weltrieden (siehe auch "Miss Undercover").