Serienkritik: "House of Cards"
Wie ein (weisses) Kartenhaus scheint Franks politische Karriereplanung von einem Moment auf den anderen einzustürzen. Den Job des Aussenministers, der ihm versprochen war, wird ein anderer bekommen.
Das trifft den leidenschaftlichen Schachspieler wie ein Schlag ins Gesicht. Noch mehr wurmt Frank sein eigenes Versagen, diese Möglichkeit nicht vorhergesehen zu haben. Das muss sich ändern und Frank beginnt seine Figuren der Macht auf dem Schachbrett der Politik zu platzieren. Frank spielt ohne Emotion - einzelne Figuren mögen eine zeitlang nützlich sein, andere taugen als Opfer. Und so baut er ein neues Kartenhaus und diesmal geht er vollkommen rücksichtslos vor. Sehr intensiv und sehr empfehlenswert (mehr in den Spoilern nach dem Trailer).
Weiter zur Kritik der Season 2 geht es hier (Link)....
Die Serie spielt auf mindestens drei Haupthandlungsebenen. Auf der zweiten Handlungsebene versucht sich Franks Frau - nicht weniger kaltschäutzig als Frank selbst - als Samariterin der "CWI" (Clean Water Initiative). Auch sie opfert bedenklos "Bauern", wenn es ihrem "Spiel" nutzt. Richtig spannend wird es, wenn ihre Ziele mit denen ihres Mannes zu kollidieren drohen.
Denn die beiden führen eine sehr offene Ehe: Als Frank um ihre Hand anhielt, versprach er ihr nicht die ewige Treue, sondern "...dass es niemals langweilig" wird. Und das leben die beiden auch. In einer sehr ungewöhnlichen Beziehung in der man die beiden nie intim mit einander werden sieht. Das Teilen der Zigarette am Abend scheint das Maximum an Intimität zwischen diesen ungewöhnlichen Individuen zu sein.