Buchkritik: "Kill Decision" Daniel Suarez
Ein grossartiger Technik Thriller - aus einer Zukunft nur einen Steinwurf weit entfernt. Nachdem ich "Daemon" und den zweiten Teil "Freedom tm" beinahe verschlungen hatte, musste ich natürlich auch das neueste Buch von Suarez konsumieren:
"Kill decision" spielt im Heute - jedenfalls beinahe.
Wenn man die Nachrichten (nicht nur aus der Wissenschaft und Technik) verfolgt und das Buch gelesen hat, kann einem Angst und Bange werden. Suarez malt ein sehr wahrscheinliches Bild unserer Zukunft. So wahrscheinlich, dass man glaubt, wahrnehmen zu können, wie die Realität mit dem Buch "aufholt" (gerade am 25.10.2012 haben die USA ein neues Drohnengesetz erlassen).
Heute gibt es das schon: Wissenschaftler beschäftigen sich mit Algorithmen, um das Schwarmverhalten von Ameisen zu erforschen. Technik, um Drohnen zu bauen, ist billig und verfügbar. Einfache künstliche Intelligenz ist völlig ausreichend, einen Tötungsauftrag durchzuführen.
Im Buch gerät die Drohnenproblematik ausser Kontrolle: was kann passieren, wenn die Tötungsentscheidung" ("Kill Decision") nicht mehr vom Menschen, sondern einer künstlichen Intelligenz getroffen wird? Wie ermittelt man den Verursacher dieses Anschlages?
Mich hat das Buch sehr beeindruckt aufgrund der Qualität der technisch korrekten Details und der absoluten Machbarkeit dieser Zukunftsversion. Allerdings fand ich "Daemon" eine Stufe besser. Einfach aufgrund der Tatsache, dass jenes Doppelbuch sich dem Leser auf mehreren Ebenen erschliesst, je weiter er in die Handlung vordringt. "Kill Decision" bleibt dagegen relativ linear.
Ich empfehle als "Nachbereitung" des Buchkonsums, den hervorragenden Audiopodcast "Alternativlos" zu diesem Themenkomplex.